Seit einigen Jahren drängen sich Themen wie „Work-Life-Balance“ oder „Mental-Health“ immer stärker in den Fokus von gesellschaftlichen Diskussionen. Menschen sind immer häufiger gestresst und brechen immer öfter unter dem Druck von Innen und Außen zusammen. Wobei aber vor Jahren noch davon ausgegangen wurde, dass Stress und Burnout eher ein Thema für Erwachsene oder Arbeitnehmer sind, steht heute die Gewissheit: Es kann jeden treffen!
Auch Schüler und Studierende können betroffen sein!
Fakt ist, dass Burnout immer häufiger schon bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Aus einer Studie unter der Schirmherrschaft der WHO von 2014 ging hervor, dass sich bereits 30 % aller heutigen Schüler erschöpft fühlen.
Eine weitere Studie zum Stress unter Studierenden kam zum Ergebnis, dass sich 53 % der Studierenden einem hohen Stresslevel ausgesetzt sehen.
Bei Schülern und Studenten äußert sich die zu hohe Belastung über einen längeren Zeitraum gleich:
Permanente Angst, Einschlafstörungen, Appetitmangel, verminderter Antrieb und gesteigertes Suchtverhalten sind oft die Folge.
Das führt wiederum dazu, dass die Leistungsfähigkeit sinkt und die Belastung dadurch weiter steigt. Ein Teufelskreis aus dem es die meisten nicht mehr selbst schaffen. Von der Erschöpfungsdepression hinein in den Burnout.
Aber welche Gründe führen in diesen Teufelskreis?
Einfach gesagt, ist der Grund ein Missverhältnis zwischen Anpassungsvermögen und geforderter Leistung. Wenn die Anforderungen an einen Schüler oder Studenten nur hoch genug angesetzt sind, endet jeder einzelne im Burnout.
Die Ansprüche an junge Menschen sind heute so hoch wie nie, da die Gesellschaft von jedem einzelnen sein Bestes fordert und die meisten Menschen sich diesem Druck beugen.
Schule, Praktikum, Nebenjob, Freunde, Social-Media, Beziehung, Studium, Berufswahl.
An all diesen Orten sind wir bewusst oder unbewusst einem selbst indizierten oder auferlegten Erwartungsdruck ausgesetzt. In der Schule und im Studium sollen wir alles so schnell und so effektiv wie möglich erledigen, während wir unseren sozialen Verpflichtungen genauso intensiv nachgehen müssen. Nach Abschluss des Bildungsweges in eine feste Anstellung und Geld verdienen. Ein ewiges Gezerre von allen Seiten, dass viele junge Menschen heute als normal empfinden. Zeit für sich selbst findet in diesen eng getakteten Zeitplänen fast niemand mehr, aber genau das wäre wichtig.
Ändere etwas!
Um nicht in diesen Teufelskreis zu geraten oder aus ihm auszubrechen sollte jeder erstmal seine Situation nüchtern betrachten. Stelle dir Fragen wie:
- Kann ich meine Belastung aktiv reduzieren?
- Woher kommt der Druck? Von mir selbst oder von außen?
- Muss ich wirklich immer Bestleistungen bringen?
- Habe ich genug Auszeiten und nutze ich diese gegebenenfalls sinnvoll?
- Möchte ich überhaupt etwas ändern?
Anschließend kannst du Wege suchen, um etwas zu ändern oder deine Situation positiv zu beeinflussen. Du kannst mit anderen Menschen sprechen, Unterstützungsangebote von Universität oder Schule nutzen oder dich mal Online umsehen nach Yoga, autogenem Training und Co. Entdecke neue Kapazitäten und finde einen Ausgleich zum Stress, sowie ein neues Bild deiner Selbst.
Man sollte sich als Betroffener immer bewusst sein, dass man nicht der erste und einzige Mensch mit stressinduzierten Problemen ist. Oft merkt man es dem gegenüber nicht sofort an, dass er vielleicht zu stark belastet ist.
ABER! Wenn man es nicht alleine schafft, mit den Belastungen positiv umzugehen, sollte man sich stets professionelle Hilfe organisieren. Und das ist wie ich schon angeschnitten habe völlig in Ordnung. Denn du bist nicht allein damit. Diese Stellen sind extra für Menschen mit psychischen Belastungen und Problemen eingerichtet und wollen einfach helfen.
Hilfe erhältst du zum Beispiel hier:
Diakonie Thüringen (Allgemein): https://www.diako-thueringen.de/jena_psychosoziale_beratungsstelle_de.html
Universität Jena (Studierende): https://www.stw-thueringen.de/deutsch/beratung/psychosoziale-beratung
Schulpsychologischer Dienst (Schüler): https://www.thueringen.de/th2/schulaemter/ostthueringen/psycho/index.aspx
Mehr zum Thema Stress und Burnout bei Schülern und Studierenden erhältst du hier:
https://aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2016/index_17265.html
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/krankheiten/stress/burnout-kinder-100.html
https://journal-bmp.de/wp-content/uploads/01_Pfleging_Gerhardt.pdf