Es ist eine regelrechte Herausforderung für Studierende mit Kindern, das Studium, die Kinderbetreuung und einen eventuellen Nebenjob zeitgleich zu managen. Hier ist nicht nur ein Organisationstalent gefragt, sondern man muss auch „Multi-Tasking-Fähig“ sein.
Laut einer Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes haben 7 % aller Studierenden mindestens ein Kind. Im Vergleich zu kinderlosen Studenten ist ihr Studium anspruchsvoller und sie müssen das Studium viermal häufiger unter- beziehungsweise abbrechen.
Sollte man mit einem Kind überhaupt ans Studieren denken?
Zugegeben, mit Kind ist das Studieren keine einfache Aufgabe. Gerade das Pendeln zwischen Hörsaal, Schreibtisch und Wickeltisch ist eine wahre Mammutaufgabe. Auch die Tatsache, dass man sein bisheriges Leben komplett umorganisieren muss, lässt sich nicht bestreiten.
Nur sehr wenige Eltern bewältigen diese Herausforderung ohne jegliche Unterstützung von Außerhalb. Denn nicht nur das Zeitproblem, sondern auch die Finanzen spielen dabei eine wichtige Rolle.
Finanzierung des Studiums als Mutter
- ALG 2: Grundsätzlich habt ihr als Studierende keinen Anspruch auf Sozialhilfe. Nur für das Kind kann Wohngeld beantragt werden, nicht für die studierenden Eltern.
- BAföG: Abhängig von euren Eltern, unabhängig vom Kind.
- Kinder- und Elterngeld: Alle Studierenden haben Anspruch. Ausnahme: ausländische Studenten (hier gibt es Sonderregeln)
- Studienbeitragsbefreiung: Hier gibt es unterschiedliche Regelungen. Einfach an eurer Uni nachfragen.
- Unterhalt: Wenn ihr alleinerziehend seid und der Vater nicht zahlen kann, erhaltet ihr einen Unterhaltsvorschuss vom Jugendamt.
Die passende Betreuungsmöglichkeit fürs Kind
Die Kinderbetreuung an der Hochschule wäre vermutlich die günstigste Variante. Eine Menge Unis haben eigene Kitas oder Kooperationseinrichtungen in unmittelbarer Nähe. Der Nachteil ist, dass diese meistens voll sind oder sehr lange Wartezeiten haben.
An manchen Unis gibt es spezielle Räume mit Spielsachen, Wickeltischen und Betten. Diese können von den Studierenden frei genutzt werden.
Eine andere Möglichkeit ist eine Tagesmutter, welche auch vom Jugendamt bezuschusst wird.
Erleichterung bei der Erbringung der erforderlichen Studienleistungen?
Nein, das gibt es leider nicht. Egal ob ihr kein, ein oder mehrere Kind/-er habt – die notwendigen Studienleistungen müssen erbracht werden. Solltet ihr aber einen Prüfungstermin nicht schaffen, weil das Kind krank ist, könnt ihr euch auf jeden Fall ein Attest vom Arzt ausstellen lassen und den Nachschreibetermin wahrnehmen.
Jetzt interessieren mich natürlich eure Erfahrungen. Sind hier Leser, die gerade mit Kind studieren? Oder gibt es vielleicht schon welche unter euch, die ihr Studium – trotz Kind – gemeistert haben? Ich freue mich auf eure Antworten. 🙂