Es sind Ferien und wir sind auf dem Weg zur neuen kommunalen Gemeinschaftsschule in Jena, der WERKSTATTSCHULE in der (derzeit) Erlanger Straße 151. In der Schule werden wir mit bunten Girlanden, einem „Herzlich Willkommen“-Schild und vom Schulleiter Christian Haschke begrüßt. Zugegeben, die Girlanden und das Schild sind nicht für uns, sondern für die SchülerInnen und LehrerInnen, die dieses Jahr an der neuen Schule begonnen haben. Herr Haschke hat uns eben erst in sein Büro gebracht, da klingelt schon sein Telefon. Es gibt noch viel zu tun, aufzubauen, zu entwickeln und umzusetzen, aber genau das ist es, was die Arbeit an der WERKSTATTSCHULE so spannend macht, wie er uns später erzählt.
Vor zwei Jahren entstand im Auftrag der Stadt eine Konzeptgruppe, geleitet von Christian Haschke, deren Aufgabe die Entstehung einer praxisorientierten Gemeinschaftsschule in Lobeda sein sollte. Zum einen, weil in dem Stadtteil dringend eine weitere Schule gebraucht wurde, zum anderen benötigt die Stadt eine praxisorientierte Schule. Ziel ist, dass die SchülerInnen nach dem Abschluss wissen, in welche berufliche Richtung sie gehen möchten, welche Ausbildung bzw. welches Unternehmen für sie in Frage kommt. Deswegen beginnt die Gemeinschaftsschule auch von der ersten Klasse an, den Schülern durch den wöchentlichen Projekttag auch praktisches Erfahren zu ermöglichen. Die WERKSTATTSCHULE geht bis zur 10. Klasse, setzt auf Berufsorientierung und arbeitet in Jahrgangs-homogenen Klassen.
Wie lässt sich das Konzept in der Realität umsetzen? Neben den vier normalen Schultagen planen die Lehrer zusammen mit den Schülern und/oder Unternehmen einmal pro Woche einen Projekttag. Herr Haschke hat zum Beispiel im Rahmen des Geschichtsunterrichts eine Ausgrabung mit den Fünftklässlern organisiert. Die Einen sammelten Objekte und vergruben diese im Sandkasten, während die Anderen Arbeitsblätter vorbereiteten oder die Ausgrabung durchführten. Geplant ist die Zusammenarbeit mit Unternehmen, so kann z. B. ein Malermeister anhand konkreter Aufgaben Flächenberechnungen erklären.
Da die Schule und das Konzept noch im Aufbau sind, sind alle an der Entwicklung beteiligt, was besonders in den Klassenräumen deutlich wird. Regeln für den Unterricht und das Zusammenleben in der Schule wurden gemeinsam erarbeitet und in den Klassenräumen sichtbar angebracht. Bei den Erstklässlern gibt es eine „Lärmampel“, die grün, orange oder rot leuchtet und von Anfang an auf eine ruhige Lernatmosphäre orientiert. An den Haken hängen Kopfhörer für die Einzelarbeit, damit jeder Schüler und jede Schülerin die Möglichkeit hat, konzentriert und ruhig zu arbeiten.
Wie wir auch erfahren durften, sucht die WERKSTATTSCHULE ab sofort Verstärkung für das Lehrerteam. Gleich ob Grundschul- , Regelschul- oder Gymnasiallehrer – entscheidend ist der Wille, Kreativität und Praxisbezug in den Schulalltag einzubauen. Der ideale WERKSTATTSCHUL-Lehrer oder -Lehrerin hat bereits vor dem Lehramtsstudium eine Berufsausbildung absolviert oder kann einen anderen Praxisbezug vorweisen. Auch Quereinsteiger mit Berufserfahrung sind gern gesehen. Das Arbeitsverhältnis ist zunächst auf zwei Jahre in Voll- oder Teilzeit befristet. Bei einer erfolgreichen Zusammenarbeit steht einer Weiterbeschäftigung jedoch nichts im Wege.
Wer sich jetzt angesprochen fühlt, schickt seine Bewerbung gern an:
Die Stadt Jena
bewerbungen@jena.de
Weitere Informationen zur Stelle findet man hier.
Und weitere Informationen zur Werkstattschule und dem Lehrerteam gibt es hier.