Ich bin Alexandra, auf dem Bild ganz rechts. Ich bin eine Masterstudentin an der Uni Jena, Werkstudentin bei SiebenWunder und das Gesicht hinter dem JenaJobBlog.
Mein bisheriger beruflicher Werdegang kann mit vielen Wörtern beschrieben werden, aber definitiv nicht einem: gerade.
Nach der Schule…
Ich bin eine Person, die sich schon immer Gedanken um die berufliche Zukunft gemacht hat. Als es letztendlich ernst wurde, hatte ich absolut keine Idee mehr. Über einen Zufall bin ich auf den Bachelorstudiengang Kulturwissenschaften (KuWi) gestoßen und habe mich kurzfristig dazu entschieden. Es schien die perfekte Kombination aus meinen drei Lieblingsbereichen: Marketing, Sprachen und Medien zu sein. Nun ist es so, dass jeder Studiengang, ob mit demselben oder ähnlichen Namen, an jeder Universität und Hochschule anders ist. Ich wusste davon nicht und habe mich dadurch für die falsche Uni entschieden, da sie einen anderen Fokus hatte. Trotz dessen habe ich das Studium in drei Jahren durchgezogen und hatte das tollste Auslandssemester in Malmö, Schweden. Mit dem Bachelor in der Tasche hatte ich so viele Fragen wie noch nie in meinem Kopf und fühlte mich in den Fragen verloren, was ich jetzt mit dem Abschluss machen möchte. Ich habe mich für ein Jahr Auszeit entschieden, um unterschiedliche Praktika zu absolvieren und meinen Weg zu finden.
Die wichtigsten Grundpfeiler
Seit ich 12 war, arbeite ich in der Marketingabteilung in der Baufirma meines Vater aushilfsweise mit. Marketing hat mich schon immer fasziniert. Deswegen startete ich mit einem Praktikum im Content Marketing eines Leipziger e-Learning Unternehmens. Nach dem Praktikum war ich erstmal abgeschreckt. Zu viel Büro und zu viel stupide praktikumstypische Arbeiten. Ich habe mich nach mehr Verantwortung, Bewegung und Anpacken gesehnt.
Nach meinem Praktikum in Leipzig habe ich einen Monat lang im In- und Ausland nach neuen Möglichkeiten gesucht, aber nichts gefunden. Aus Frust habe ich mich letztendlich in einem Kindergarten bei mir in der Heimat beworben und wurde sofort genommen.
Natürlich, Erziehung passt nicht genau in meinen bisherigen Weg, war dennoch eine der besten Entscheidungen, die ich bis jetzt getroffen habe. Die nächsten vier Monate arbeitete ich mit Krippenkindern zusammen. Ich organisierte ein Osterfrühstück, bereitet Spiele und Thementage vor, habe viel mit den Erziehern und Eltern zusammengearbeitet und noch mehr gelernt.
Nach 4 Monaten habe ich den Kindergarten mit bestimmt 10 Wannen voller Tränen verlassen. Die Kinder, die Arbeit, die Eltern und meine Kollegen sind mir extrem ans Herz gewachsen, aber auf mich wartete ein neues Abenteuer. Zu Ostern habe ich ein Backbuch von meiner Patentante geschenkt bekommen. Ich war so fasziniert von den Rezepten und Bildern, als mir auffiel, dass es das offizielle Backbuch eines Wiener Cafés ist. Inspiriert von dem Buch schrieb ich die Besitzerin an und fragte nach einem Praktikum. Ich erwartete keine Antwort, bekam sie aber nach ein paar Tagen: Wann kannst du kommen?
Voller Aufregung und auch ein wenig wehmütig machte ich mich auf nach Wien – in eine Stadt, in der ich noch nie war und für einen neuen Job, in dem ich noch nicht viel Erfahrung hatte.
Wien war für mich ein Traum. Das Café, die Arbeit, aber auch das Studentenwohnheim, in dem ich wohnte. Die ursprünglich 3 Wochen habe ich auf 3 Monate verlängert. Während der Zeit im Café habe ich voller Leidenschaft jedem Kunden von unseren Kreationen vorgeschwärmt, Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt und als Vertretung für meine Chefin Interviews mit Bloggern, Reiseführern u.v.m. geführt.
Während meiner Auszeit hatte ich viele Ideen, was ich machen möchte. Ich habe mich auch auf einen neuen Bachelor im sozialen Bereich beworben, wurde aber abgelehnt. Letztendlich kam ich aus Wien wieder und zog bereits den nächsten Tag nach Jena, wo ich zwei Tage später in Weimar ein Studium in Kulturmanagement begonnen habe. Wieder habe ich nach dem ersten Monat gemerkt, dass mir mein Hauptfach keinen Spaß macht, dafür mein Nebenfach in Interkultureller Personalentwicklung und Kommunikationsmanagement (IPK) umso mehr. Ich entschied mich gegen Kulturmanagement und für IPK. Seitdem studiere ich den Master an der Uni in Jena.
Im ersten Semester habe ich in einem Café angefangen. Ich hatte mich ohne größerer Recherche und Stellenausschreibung einfach beworben und bin am Ende im Eventmanagement gelandet. Das Café war noch neu und eine lehrreiche Spielwiese, auf der ich mich ausprobieren konnte. Doch, ich habe gemerkt, dass dieser Berufszweig langfristig nichts für mich ist.
Als Fan der Initiativbewerbungen habe ich mich beim Familienzentrum in Jena beworben und Steffi Frommann kennengelernt. Steffi lebt und atmet Netzwerken. Durch sie bin ich letztendlich bei der Personalagentur SiebenWunder gelandet. Auf Rat von Steffi wollte ich eigentlich nur fragen, was ich mit meinem Lebenslauf machen kann. Als Antwort kam eine Anfrage für ein Vorstellungsgespräch.
Und heute?
Seit Mai arbeite ich im Personalmarketing bei SiebenWunder. Meine Hauptaufgabe ist der JenaJobBlog und ich muss sagen, von all den Unternehmen, in denen ich gearbeitet habe, bin ich das erste Mal „sesshaft“ geworden. Durch meine Arbeit wird mir ermöglicht sowohl mit Schülern als auch mit Unternehmen zusammen zu arbeiten, selbstständig und kreativ zu sein und nebenbei meine Leidenschaft für’s Marketing auszuleben.
Nächstes Jahr beende ich meinen Master und habe endlich einen Weg für mich entdeckt, der mir langfristig gefallen könnte. Ob ich dabei bis zur Rente bleibe? Vermutlich nicht. Ich liebe es, in neue Bereiche hineinzuschnuppern, mich einzuarbeiten und Neues aufzubauen. Und das möchte ich euch Schülern auch raten: Probiert Unterschiedliches aus. Bewerbt euch initiativ, auch wenn es keine konkreten Stellenausschreibungen gibt oder ihr offiziell nicht die Voraussetzung dafür habt. Ändert den Weg, wenn ihr nicht weiterwisst. Die Erfahrungen, die ihr dadurch sammelt, sind unbezahlbar.