Interview mit Marcus H. – Werkstudent bei igniti
Hallo Marcus, wie der Titel schon verrät, warst du – bevor du dein Studium der Business Administration an der EAH Jena begonnen hattest – bei der Bundeswehr. Wie kam es dazu?
Im Grunde genommen wollte ich damals Offizier werden und über die Bundeswehr studieren. Aufgrund meiner Noten wurde ich nicht für diese Laufbahn zugelassen, bekam aber das Angebot, die Feldwebel-Laufbahn einzuschlagen.
Was bitte macht ein Materialbewirtschaftungsfeldwebel?
Da ist ein sehr vielfältiger Aufgabenbereich – man kümmert sich um das gesamte Material der Bundeswehr, als um alles vom Kuli bis hin zum Panzer. Ich war in einer Instandsetzungseinheit stationiert und diese hat sich um die Instandhaltung bzw. Instandsetzung von Material aller Art gekümmert, also um Fahrzeuge, Funkgeräte, Waffen und alles was im Heer an militärischem Material vorhanden ist.
Was waren die Vorzüge dieses speziellen Arbeitgebers?
Es ist sehr abwechslungsreich, für die Bundeswehr zu arbeiten – gerade für junge Leute, da man viel draußen ist und Sport während der Dienstzeit nicht nur ein KANN, sondern ein MUSS ist. Auch die Bezahlung ist nicht die schlechteste. Es gibt Entwicklungsmöglichkeiten und entsprechende Unterstützung finanzieller Art – auch in der Übergangszeit von Bundeswehr zurück ins „normale“ zivile Leben.
Was hast du bei der Bundeswehr gelernt?
Ich habe viel Erfahrung sammeln können, was Menschenführung angeht. Auch viel über mich selbst. Und über Dinge im körperlichen Grenzbereich – führen, wenn man selbst nicht mehr kann. Das hilft einem, wenn man das auf das normale Leben runterbricht. Bei meinem Auslandseinsatz im Kosovo habe ich gelernt, aus der Kiste zu leben. Ich hatte eine Kiste und einen Feldrucksack und das für 6 Monate. Da weiß man, dass man hat alles hat, was wichtig ist.
Wie kam es zu deinem Engagement bei igniti?
Das war eine spontane Geschichte: Als Wirtschaftsinformatik-Studenten bekamen wir eine Einladung von der Towerbyte eG über unsere Professoren weitergeleitet. Sie lautete „Tower meets students“. Na, und wenn es um kostenfreie Getränke und nette Vorträge geht und man Kontakte knüpfen kann für spätere Praxissemester, da ist man doch dabei!
Im Anschluss gab es eine Führung durch den Turm und ich bin bei igniti hängengeblieben. Der Geschäftsführer Frank sprach mich an, ob ich nicht Interesse daran hätte, als Werkstudent bei igniti zu starten. Spontan habe ich „JA“ gesagt, weil wir eine ähnliche Wellenlänge hatten. Nach einer Nacht „darüber schlafen“ dachte ich, dass das tatsächlich ein perfekter Übergang vom Studium zum Berufsleben ist.
Wie sieht dein Arbeitstag dort nun aus?
Ich bin im Shopmanagement tätig für einen Anbieter im Bereich Gesundheits- und Pflegeprodukte. Es geht darum, Wünsche des Kunden zu erfüllen. Da ich früh einer der ersten bin, koche ich natürlich auch Kaffee – (damit wäre dieses Klischee wohl erfüllt!). Ich arbeite vorwiegend vormittags, also schaue ich früh zuerst in meine E-Mails- und Direktnachrichten, will wissen, was passiert ist und was nun erledigt werden möchte. Ich sitze da und führe durch, was für den Shop eben gemacht werden muss: Content-Erstellung, Content-Änderungen, Produktaustausch, Produkt der Woche bzw. des Monats tauschen…
Was ist das Produkt des Monats Februar?
Ein therapeutisches Massagekissen.
Einmal hinter die Kulissen eines Online-Shops zu sehen, ist bestimmt sehr interessant für dich. Bist du auch privat ein Online-Shopper und wo kaufst du am liebsten ein?
Ja, bin ich. Ich kaufe gern online ein. Das muss man ja auch mittlerweile – technische Geräte z.B. Einzelteile gibt es oftmals gar nicht mehr in der Produkttiefe im Einzelhandel vor Ort zu kaufen. Ich versuche, nicht immer nur bei dem „Einen Großen“ zu kaufen, sondern schaue, was es noch für Anbieter gibt, möglicherweise in der Region. Ich möchte nicht nur den einen großen US-Anbieter zu unterstützen.
Was sind die wichtigsten Unterschiede aus deiner heutigen Sicht zwischen dem Arbeitgeber Bundeswehr und einer igniti als einem IT-Unternehmen mit 55 Angestellten?
Der große Unterschied sind die sehr, sehr flachen Hierarchien im Gegensatz zu den wichtigen, aber auch sehr starren Hierarchien bei der Bundeswehr.
Wo macht es mehr Spaß zu arbeiten?
Beide Arbeitgeber haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Rein ausbildungstechnisch hast du dich vom Verwaltungsfachangestellten hin zum IHK geprüften Wirtschaftsfachwirt entwickelt und wirst im März 2021 dein oben erwähntes Bachelor-Studium mit den Schwerpunkten Personalwirtschaft und Wirtschaftsinformatik abschließen.
Was, glaubst du, wirst du in 10 Jahren machen?
Hoffentlich etwas Interessantes. Einen Job, der mich erfüllt. Erfüllung bedeutet für mich, in gewisser Weise eine Struktur zu haben, aber dennoch von den Tätigkeiten her abwechslungsreich zu sein. Aber die Inhalte sind im Moment für mich nicht absehbar aufgrund dieser immensen Schnelllebigkeit und dem Wandel der Themen.