Was bedeutet „Moot Court“? Die Grundidee ist, in einer fiktiven Gerichtsverhandlung theoretisch Gelerntes realitätsnah anzuwenden. Bekannt ist dies vor allem aus dem Bereich der juristischen Ausbildung von Studenten an den Universitäten, so auch an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fachbereich Rechtswissenschaften.
Nach einer arbeitsintensiven Vorrunde qualifizierten sich sechs von 14 Schüler-Teams aus Jena und Mellingen für das Finale am 28.02.2017. Die rechtswissenschaftliche Fakultät der FSU stellte in diesem Jahr einen sehr interessanten Fall zur Debatte, den es in der Vorrunde zu bearbeiten galt, um diesen am Finaltag am Oberlandesgericht Jena, unterstützt durch drei Richter, zu verhandeln. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildete die Fragestellung, wie viel Meinungsfreiheit im Internet zulässig ist. Dies ist in der heutigen Zeit vor allem für Nutzer von Social Media von großem Interesse. Oft fragt man sich, welche Fotos man hochladen darf, wie weit reicht die rechtlich geschützte Meinungsfreiheit beim Kommentieren solcher Fotos, was kann im Zweifel passieren, wenn man in diesem Zusammenhang zu weit gegangen ist.
All dies waren Fragestellungen, welche nun in der Verhandlung zu bewerten waren. Dabei hatten die Fachschüler der FS 15 in der Verhandlung die Aufgabe, all diese Fragen, mit den daraus entstehenden Ansprüchen, aus der Sicht der Beklagtenseite zu verhandeln. Um diese Aufgabe gut lösen zu können, wurden die Teilnehmer, welche letztendlich auf der Anklagebank sitzen sollten, durch Studierende der Rechtswissenschaften gecoacht, was nochmal eine echte Herausforderung darstellte, da sie in der Vorrunde den Fall aus Klägersicht bearbeitet hatten. Die Verhandlungen am Oberlandesgericht Jena verliefen in drei Runden und wurden am Ende durch das Hohe Gericht entsprechend bewertet und gewürdigt. Am Ende konnten die Fachschüler das Gericht von ihrer Rechtsauffassung überzeugen. Durch ihre schlüssigen Argumentationen und der notwendigen rechtlichen Würdigung des Falles konnten sie die Argumente der Klägerseite abwehren und damit den Gerichtsaal als Gewinner dieser Verhandlung(en) verlassen. Der Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Dr. Walter Pauly überreichte dem Team bestehend aus Franziska Ebert, Silvio Heerling, Robert Ludwig und Marcus Menke eine Siegerurkunde, den Pokal und einen Scheck über 500 Euro.
Das JenaJobBlog – Team gratuliert zu diesem Erfolg!