In der Fachwelt gilt die Agilität als „die Fähigkeit einer Organisation, rasch auf Veränderungen zu reagieren“. (Jens Bergstein, Autor und Berater bei Kienbaum).
Kennzeichnend für diese Form des Organisierens ist die Verwendung einer modernen internen Kommunikation, insbesondere auch von Social- Media innerhalb einer Unternehmung. Die allgemeine Akzeptanz gegenüber dieser modernen Form des Managements erhöht sich dadurch. Besonders wichtig sind durchlässige Hierarchien, um die Vorteile der modernen Kommunikation voll ausschöpfen zu können. Eine bessere Identifikation der Mitarbeiter mit dem Team geht damit einher. Bei richtiger Anwendung können die Reaktionsgeschwindigkeit und die Flexibilität, sowohl ein nennenswerter Wettbewerbsvorteil wie auch ein positiver Baustein zur Mitarbeiter- Identifikation sein. Natürlich ist die Voraussetzung ein angemessener Umgang aller Mitarbeiter mit den genutzten Kommunikationswegen. Durch Agiles Management flachen Hierarchien ab, können Bürokratie und Verzögerungen vermindert werden. Eine Abkehr von den klassischen Management- Stilen beinhaltet natürlich auch Risiken.
Eine nennenswerte Besonderheit ist die direkte Einbindung der Kunden und Mitarbeiter. Entscheidungen werden dort getroffen, wo das notwendige Wissen vorhanden ist. Diese direkte Arbeitsweise verhindert realitätsfremde Entscheidungen, wie sie im klassischen Management durchaus vorkommen können. Da Kunden schon an der Entwicklung von Produkten mitwirken, können Fehler frühzeitig erkannt und korrigiert werden. Dadurch entsteht ein dynamisches Arbeitsumfeld, welches durch ein kontinuierliches Feedback der Beteiligten und einem innewohnenden Lernprozess gekennzeichnet ist. Ein positiver Nebeneffekt ist die direkte Kundenausrichtung, diese trägt maßgeblich zur Zufriedenheit und erfolgreichen Bindung der Kunden bei.
Die bisherigen Sichtweisen hinsichtlich der Personalführung müssen beim agilen Management grundlegend neu überdacht werden. Besonders gefordert werden hier die Eigeninitiative, das Tragen von Selbstverantwortung und die Erledigung der Aufgaben, ohne bisher gewohnte disziplinarische Führung. Diese Art der Organisation funktioniert nur bei abteilungsübergreifender Kooperation, einer offenen Fehlerkultur und Transparenz. Grundlage dafür ist das Vertrauen in die Mitarbeiter, nicht wie sonst die absolute Kontrolle, z.B. durch SOLL- Kennzahlen.
Vorrangig bei Projekten und Software- Firmen angewandt, findet diese Form des Organisierens immer mehr Anklang in der Fachwelt. Das Potential der Mitarbeiter lässt sich bei richtiger Umsetzung voll entfalten. Die Anwendung bei größeren Firmen bedarf allerdings noch einiger ernsthafter Debatten, werden doch bisher bewährte Konzepte und Arbeitsweisen grundsätzlich in Frage gestellt.