Neulich war ich mal wieder auf einer Veranstaltung in Jena. Es ging prinzipiell um das Engagement in Jena, Auszubildende, Studierende und Fachkräfte für die Stadt zu gewinnen und hier zu behalten. Stichwort: Fachkräftesicherung, sag ich da nur. Und in diesen Diskussionen kam dann ein Thema auf, welches ich Euch hier gern näher bringen möchte.
Das Thüringer Kultusministerium hat schon im vergangenen Jahr berichtet, dass 136 Thüringer Lehrerinnen und Lehrer zu Berufsorientierungskoordinatoren werden. Dazu absolvieren sie eine einjährige berufsbegleitende Fortbildung. Danach sind sie für die Organisation der Berufs- und Studienorientierung an ihren Schulen verantwortlich. Sie entwickeln spezielle Schulkonzepte immer in Absprache mit dem gesamten Lehrerkollegium. Dazu gehören unter anderem die Vorbereitung und Durchführung von Informationsveranstaltungen sowie die Vermittlung und Betreuung von Schülerpraktika.
„Eine praxisnahe Berufs- und Studienorientierung mit individueller Beratung ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Übergang von der Schule in Ausbildung oder Studium. Die bedarfsgerechte und am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt orientierte Vorbereitung auf das Berufsleben ist auch Ziel der Fortbildungsmaßnahme für Berufsorientierungskoordinatoren. Mit diesem weiteren Baustein unserer fächerübergreifenden Berufsorientierung machen wir unsere Schülerinnen und Schüler fit für die Zukunft.“ (sagte Thüringens Staatssekretär für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Roland Merten)
Doch woher wissen die Lehrer denn, was in der Praxis möglich ist? Nun zum einen hoffen wir, dass bald genug Lehrer unser Blog lesen. Aber wichtiger Bestandteil dieser Fortbildung ist das Praxismodul, welches 40h umfasst. Es bietet Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit, die Wirtschafts-, Arbeits- und Berufswelt außerhalb der Schule kennenzulernen. Es kann als Blockpraktikum oder an einzelnen Tagen absolviert werden.
Doch wie kam ich eigentlich auf das Thema. Nun ja, bei besagter Veranstaltung wurde plötzlich dieses, wie ich finde, scheußliche Wort Berufsorientierungskoordinator genannt und es entbrannte eine heiße Diskussion darüber, was sich dahinter verbirgt und wieso die deutsche Sprache solche Wörter zulässt und sie wahrscheinlich die einzige Sprache ist, die überhaupt fähig ist, solche Wortaneinanderreihungen zu kreieren. Wie dem auch sei, die Position dieses Koordinators ist eine durchaus gute Idee und wird hoffentlich von vielen Lehrern angenommen und kommt am Ende auch denen zu Gute, die es benötigen. Den Schülern nämlich, die mit Fragen zur beruflichen Zukunft zu ihnen kommen.