Ich bin fleißiger Leser der Sonntagsausgabe des Allgemeinen Anzeigers. Klingt lustig, aber da ich sonst nur online oder per Radio und TV die Nachrichten verfolge, ist das für mich eine sehr gute Printmedienquelle. Und hier ist für mich besonders interessant die Seite 3, auf der es immer wieder aufs Neue um Jobs und Karriere geht. Und genau hier bin ich auf mein heutiges Thema gestoßen: Die Frage nach Azubis und wie schwer es wird, an sie heranzukommen.
Themen wie der Geburtenknick oder schlechte Ausbildungsstandards in den Schulen erhitzen immer wieder die Gemüter und werden immer akuter. Unternehmen, und das ist auch hier in Jena schon so, haben zunehmend Schwierigkeiten, gute und motivierte Azubis zu finden. Hatte ein hier ansässiges Autohaus sonst Bewerberzahlen pro Ausbildungsjahr von über 100, ist diese Zahl rapide gesunken auf ca. 30. Und das innerhalb eines Jahres. Das ist schon ein wenig erschreckend, wobei die Schuld nicht unbedingt und ausschließlich bei den Schülern liegt. Sicher gibt es auch unter ihnen „schwarze Schafe“, die einfach faul sind, keine Lust haben zu arbeiten und sich auf Vater Staat verlassen wollen, weil sie es vielleicht auch so vorgelebt bekommen haben.
Aber dann gibt es auch die, die vielleicht notentechnisch nicht so glänzen, aber dennoch sehr interessiert und fleißig sind und eine faire Chance verdient haben. Aber die und natürlich auch die mit den top Noten, muss man finden und hoffen, dass sie sich auch bewerben. Und hier kommen die Unternehmen ins Spiel. Nach Umfragen unter Schülern wird deutlich, dass auch die junge Generation eine Stelle mit Sicherheit anstrebt. Viele Familien waren oder sind noch durch Arbeitslosigkeit gezeichnet und das bemerken auch die Kinder, die sich eben daraufhin einen gesicherten Arbeitsplatz wünschen.
Worauf die Schüler vor allem schauen fasst der Beitrag sehr gut zusammen. Ein kleiner Auszug dazu hier:
- Akzeptanz und gesellschaftliche Anerkennung
- Sicherheit des Arbeitsplatzes und der damit verbundenen Lebensplanung
- Klima am Arbeitsplatz
- geregeltes und planbares Arbeitsleben
- Entwicklungsmöglichkeiten im Beruf und in den Unternehmen.
Verdienst und Dinge wie Image und Mitgestaltung erscheinen dabei erst auf den hinteren Rängen. Darauf sollten sich die Unternehmen einstellen, wenn sie gute Bewerber suchen und ihre freien Ausbildungsstellen besetzt kriegen wollen. Ähnliches gilt dabei natürlich auch bei Festangestellten.