Am Dienstagnachmittag auf der tollen Veranstaltung des Schulamtes zusammen mit dem BIZ in Jena wurde der Berufswahlpass heiß diskutiert. Ist er nun gut, wofür wird er genutzt und wie ausführlich beschäftigen sich Schüler, Lehrer, Eltern und die potentiellen Arbeitgeber damit?
Prinzipiell ist dieser Pass ein Tool für Schüler, ihre Unterlagen in Bezug auf Berufsorientierung, absolvierte Praktika, das eigene Profil und alle weiteren notwendigen Dinge, die für die berufliche Lebensplanung wichtig sind, zu ordnen und auf einen Blick bereitzustellen.
Mir stellen sich da aber noch einige Fragen mehr: Inwieweit wird ein solcher Pass geführt, wer gibt Acht, dass er richtig geführt wird, ist alles Notwendige drin zu finden und wird er für die spätere Ausbildungs- oder Studienwahl wirklich relevant sein?
Klar ist es wichtig, dass die Schüler ihre Unterlagen pflegen, keine Frage, aber wie im richtigen Leben braucht man für bestimmte Pflichten einen Anreiz, daher stellt sich die Diskussion, ob es vielleicht sinnvoll ist, gerade bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz den Berufswahlpass mit anzugeben und auch zum Gespräch mitzubringen. Und sollten die Unternehmen diesen bei Bewerbungen und Gesprächen fordern? Ich denke ja. Aber das benötigt die Mitarbeit der Unternehmen. Ich kann mir zum Beispiel auch sehr gut vorstellen, dass es für viele gar nicht so einfach ist. Sind sie doch in ihren Vorgehensweisen und Bewerbungsabläufen sehr festgelegt Außerdem stellt sich die Frage, ob dieser Pass dann die restlichen Bewerbungsunterlagen ersetzt?
Ich wage es zu bezweifeln, denke aber, dass er als Unterstützung und vor allem als Hilfestellung für die Schüler ein prima Tool sein kann und sollte. Dazu braucht es zu Beginn in erster Linie die wachen Augen der Lehrer und Eltern und dann das Verständnis der Schüler, sich intensiv mit ihrem Leben und dem bisher Erreichten auseinander zu setzen. Dann fällt auch die Organisation eines solchen Karriereordners leicht.